Gutes Licht für Bilder – die Tageszeit ist entscheidend
- Die Sonne lacht und am Himmel ist keine einzige Wolke zu sehen – perfekte Voraussetzungen für einen Spaziergang mit der Kamera! Oder doch nicht? Während solche Bedingungen im Urlaub oder auch am Wochenende für strahlende Gesichter sorgen, lösen sie beim Fotografieren eher das Gegenteil aus. Denn gerade das Licht der Mittagssonne ist sehr hart und bringt starke Kontraste mit sich. Ein weiterer Wermutstropfen: Durch die pralle Sonne verliert Ihr Motiv an Farbe. Oftmals sind die Bilder, die Sie bei diesem Wetter und um die Mittagszeit aufnehmen, stark überbelichtet.
- Aber wann gibt es denn nun gutes Licht für Bilder? Ganz einfach: früh am Morgen, vor und kurz nach Sonnenuntergang. Vor allem die goldene Stunde lässt Fotografenherzen höherschlagen. Zu dieser Zeit – in den Minuten nach Sonnenaufgang bzw. vor Sonnenuntergang – färbt sich der Himmel gelb-orange. Das Licht ist sehr weich und die Atmosphäre magisch.
- Nicht weniger beliebt bei Fotografen: die blaue Stunde. Dahinter verbirgt sich die Zeitspanne innerhalb der morgendlichen und abendlichen Dämmerung. Wenn sich Tag und Nacht begegnen, wird das Licht lila bis blau. Der perfekte Moment für spektakuläre Aufnahmen.
„Der Amateur sorgt sich um die richtige Ausrüstung, der Profi sorgt sich ums Geld und der Meister sorgt sich ums Licht.“
Georg IR B
10 Beleuchtungstipps beim Fotografieren
Sie möchten beim Fotografieren stärker auf die Beleuchtung achten? Wir haben 10 Tipps für Sie zusammengefasst:
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Licht von oben vermeiden:
Fotografieren Sie in der grellen Mittagssonne, werden Sie von Ihrer Ausbeute enttäuscht sein. Suchen Sie sich einen Baum, ein Dach oder einen Hauseingang, um dem Licht seine Härte zu nehmen. -
Licht von der Seite:
Fällt das Licht seitlich auf Ihr Motiv, erhalten Sie eine sehr vorteilhafte Schattierung auf dem Gesicht. So werden die Augenhöhlen betont und das sogenannte Catchlight – ein interessanter Effekt im Auge – erzeugt. Ein weiterer Vorteil von Streif- bzw. Seitenlicht: Formen und Oberflächenstrukturen kommen viel besser zur Geltung. -
Die Sache mit dem Blitz:
Die Dienste eines Blitzes sollten Sie nur in Anspruch nehmen, wenn es keine andere Möglichkeit der Beleuchtung gibt. Der Umgang damit will nämlich gelernt sein. -
Nicht direkt von vorn beleuchten:
Vor allem Einsteiger machen oft den Fehler, ihr Motiv von vorn zu beleuchten. Das Ergebnis sind flache Bilder ohne optische Tiefe, die meist langweilig erscheinen. -
Weiches Licht ist Trumpf:
Licht ist nicht gleich Licht. Wer eine harmonische, diffuse Lichtstimmung einfangen möchte, wählt weiches Licht für seine Bilder. Ob vor einem Fenster, zur goldenen oder blauen Stunde oder bei Licht, das von einer hellen Wand zurück in den Raum geworfen wird – es gibt zahlreiche Möglichkeiten. -
Manuell fotografieren:
Möchten Sie stets die Kontrolle über Ihre Bilder behalten, sollten Sie manuell fotografieren. So können Sie die wichtigsten Parameter wie ISO, Blende und Belichtungszeit nach Bedarf anpassen. Außerdem wichtig: Fotografieren Sie im RAW-Modus – im Rohdatenformat –, um bei der Nachbearbeitung das Beste aus Ihren Fotos herauszuholen. -
Hilfsmittel verwenden:
Um harte Schlagschatten zu vermeiden, sollten Sie auf einen Reflektor zurückgreifen. Vor allem im Winter, wenn natürliches Licht ein rares Gut ist, erweist er sich als nützlich! Auch bei Outdoor-Aufnahmen gegen die Sonne sollten Sie ihn parat haben. So können Sie schattige Bereiche wie das Gesicht aufhellen. -
Schatten kreativ einsetzen:
Wer sagt denn, dass Schatten immer etwas Schlechtes sein muss? Wie wäre es, wenn Sie Ihr Motiv absichtlich im Dunkeln lassen, sodass nur die Umrisse erkennbar sind? Oder eine Landschaft, die teils von der Sonne angestrahlt, teils von bedrohlichen Gewitterwolken umhüllt wird. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf – in den meisten Fällen werden Sie mit spektakulären Bildern belohnt. -
Manchmal ist weniger mehr:
Arbeiten Sie am besten mit nur einer künstlichen Lichtquelle. Kommen mehrere zum Einsatz, kann es passieren, dass unschöne, sich kreuzende Schatten entstehen, die Sie eigentlich vermeiden wollten. -
Mit Gegenlicht spielen:
Eine große Herausforderung, die sich aber lohnt – das Fotografieren im Gegenlicht. Dafür positionieren Sie sich und Ihre Kamera gegenüber der schon recht tief stehenden Sonne, Ihr Motiv dazwischen. Auf diese Weise wird Ihr Motiv von hinten beleuchtet und Sie erhalten dramatische Aufnahmen, die einen ganz besonderen Zauber mit sich bringen. Vor allem transparente Objekte wie Blätter bieten sich hier an. Einfach ausprobieren!
Lesetipp: Sie wollen noch mehr zu den Grundlagen und Arten der Fotografie erfahren? Dann besuchen Sie unser Lexikon. Hier erwarten erfahren Sie auch, was genau es mit Tageslicht, Lumen und Lux auf sich hat sowie welche Arten von Lichtformern es gibt.
Weiches vs. hartes Licht
Worin unterscheiden sich weiches und hartes Licht? Die folgende Übersicht bringt Licht ins Dunkel.
Weiches Licht
Je größer die verwendete Beleuchtungsquelle, desto weicher das Licht.
- hat diffuse Ränder = das Licht breitet sich gleichmäßig um den beleuchteten Bereich aus, anstatt harte Schatten mit scharfen Kanten zu erzeugen
- geringere Intensität als hartes Licht – sorgt für eine sanfte Beleuchtung
- wärmere Farbtemperatur, wodurch es weicher und einladender wirkt
Hartes Licht
Je heller die Lichtquelle, desto härter das Licht.
- zeichnet sich durch harte Schatten aus
- erzeugt spannende Kontraste und Dramatik
- Richtung des Lichts ist entscheidend: Licht von oben schafft sehr harte Schatten auf dem Gesicht, Licht von der Seite sorgt für einen dreidimensionalen Effekt
Equipment für die optimale Beleuchtung
Fragen rund um die Beleuchtung in der Fotografie
Welches Licht ist gut für Fotos?
Generell gilt: Mit weichem, diffusem Licht gelingen sehr schöne Aufnahmen. Ob Sie auf natürliches Licht zurückgreifen, das durch ein Fenster einfällt, oder auf künstliches Licht, bleibt Ihnen überlassen. Wichtig ist, dass Sie harte Schatten und direktes, grelles Sonnenlicht vermeiden.
Wie vermeidet man Schatten beim Fotografieren?
Verwenden Sie einen Reflektor! Damit umgehen Sie harte Schlagschatten beim Fotografieren. Stellen Sie das Hilfsmittel gegenüber der Lichtquelle auf, wirft es das vorhandene Licht zurück. Fotografieren Sie im Freien, sollten Sie darauf achten, dass das Licht nicht von oben, sondern von der Seite kommt.
Wie fotografiere ich Produkte richtig?
- Stellen Sie sicher, dass das Produkt gut beleuchtet ist.
- Wenn Sie in Innenräumen fotografieren, verwenden Sie diffuses Kunstlicht, um harte Schatten zu vermeiden.
- Neben der Beleuchtung des Produkts spielen auch der Unter- und Hintergrund eine entscheidende Rolle.
- Reflektor nicht vergessen!