Geübten Fotografen gelingt die Landschaftspanoramafotografie auch ohne teure Ausrüstung: Sie fotografieren aus der Hand heraus. Panoramaaufnahmen von Architektur erfordern in der Regel spezielle Utensilien, um Verkrümmungen und Zerrungen mancher Bildelemente zu vermeiden. Erfahren Sie im Folgenden Grundlegendes über diese Disziplin der Fotografie und die notwendige Ausrüstung.
Panorama fotografieren mithilfe von Stitching
In der Panoramafotografie wird heute hauptsächlich auf die Technik des Stitchings zurückgegriffen. Dabei fügt eine Software für ein hochauflösendes Panorama mehrere Fotos aneinander. Die Kamera nimmt mehrere horizontale oder vertikale Bilder auf, die in einer Reihe bzw. mehrreihig aneinandergeheftet werden. Dabei gilt: 30 % der einzelnen Bilder sollten sich überlappen, damit die Stitching-Software die Bilder genau zusammenfügt.
Zentral bei der Panoramafotografie ist die Belichtung. Unabhängig von der generellen Helligkeit der Aufnahme, müssen alle dieselben Werte aufweisen. Damit die einzelnen Fotos, die am Ende zum Panoramafoto zusammengefügt werden, gleich belichtet sind, empfiehlt sich der manuelle Aufnahmemodus. Ob Spiegelreflex- oder Systemkamera, ob Landschafts-, Architektur- oder Stadtfotografie – die Einstellungen für die einzelnen Fotos sollten beibehalten werden, damit alle Elemente mit der gleichen Helligkeit und Schärfe erstellt sind. Optional ist die Ausstattung: Ein Stativ oder Stativkopf sorgen für einen gleichmäßigen Schwenk der Kamera.
Arten der Panoramafotografie
Die bekannteste Form eines Panoramafotos ist das zylindrische Panorama, das zwar bis zu 360° abbilden kann, aber auf eine horizontale Ebene beschränkt ist. Den Blick nach oben und unten gibt nur das sphärische Panorama wieder. Die einzelnen Aufnahmen eines Panoramafotos können Horizontal- oder Vertikalbilder sein. Vertikale Fotos erfassen allerdings mehr von Boden und Himmel; mit ihnen lässt sich eine höhere Auflösung der Panoramafotografie erreichen.
Zylindrisches Panoramafoto
Die Perspektive dieser Panoramafotografie ist ein Rundumblick um die eigene Achse auf einer horizontalen Ebene. Je nach Objektiv erstellt die Kamera bis zu 36 Aufnahmen. Sie dreht sich um den Nodalpunkt, den Mittelpunkt des Panoramas. Liegt die Rotation unter 360°, ist von einem planaren Panorama oder einem Weitwinkelpanorama die Rede. Letzteres kann sogar das Format einer normalen Fotografie einnehmen – nur dass es aus mehreren Fotos zusammengesetzt wird und so über eine höhere Auflösung verfügt.
Sphärisches Panoramafoto
Diese Fotografien sind auch als Planets bekannt. Das Bild gibt alle Blickwinkel von einem Standpunkt aus wieder: Die einzelnen Fotos werden nicht nur an den Seitenkanten, sondern auch an den oberen und unteren Kanten aneinandergeheftet. Das ergibt ein Kugelpanorama.
Ein Trick: Machen Sie für ein Panoramafoto mehrere Aufnahmen im Hochformat, kann eine Person oder ein Objekt dank geschickter Platzierung doppelt im Bild erscheinen.
Ausrüstung für die manuelle Panoramafotografie
Für die manuelle Panoramafotografie genügt eine Basic-Ausrüstung. Die folgenden Tools benötigen Sie garantiert:
Kamera
Für die Panoramafotografie können Sie jede Art von Kamera verwenden. Beachten Sie allerdings: Parameter wie die Blendenöffnung, Verschlusszeit und ISO sollten sich manuell einstellen lassen.
Objektiv
Besonders praktisch für die Panoramafotografie sind Objektive mit Zoomfunktion. Sie eröffnen mehr Möglichkeiten und bieten größere Flexibilität. Ein Weitwinkelobjektiv liefert ebenfalls optimale Ergebnisse.
Diese Elemente sind optional:
Sie stehen noch am Anfang der Panoramafotografie? Dann reichen Kamera, Objektiv und Stativ aus. Auf Filter sollten Sie bei Panoramafotos verzichten. Vor allem Polarisationsfilter können das Fotoergebnis so stark beeinflussen, dass das Ergebnis negativ ausfällt.
Hilfreiche Tipps für manuelle Panoramafotografien
Neben der geeigneten Ausrüstung spielt bei der Panoramafotografie die Aufnahmetechnik eine ebenso wichtige Rolle. Beachten Sie dabei folgende Aspekte:
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Position
Besonders wenn Sie gerade erst mit der Panoramafotografie beginnen, wählen Sie am besten einen Aussichtspunkt. Von dort aus fotografieren Sie einen tiefergelegenen Bereich. Achten Sie darauf, dass Sie einzelne Elemente wie Bäume, Steine oder Häuser nicht im Vordergrund platzieren. Vor allem weit entfernte Szenen können von der Stitching-Software einfach zusammengesetzt werden, da keine Parallaxenfehler entstehen können. -
Bewegte Objekte
Bei der Panoramafotografie können bewegende Blätter, Wasser oder Ähnliches nur dann aufgenommen werden, wenn sie nur auf einem Foto zu sehen sind. Werden zwei Bilder eines Objekts in Bewegung erstellt, kann die Software diese nicht ohne Fehler aneinanderlegen. -
Manuelle Einstellung
Behalten Sie stets die Belichtungszeit und die Einstellung von Blende, Brennweite, Fokus usw. bei. Nur dann können die Bilder im Nachhinein problemlos zusammengefügt werden. -
Stativausrichtung
Achten Sie darauf, dass Sie das Stativ für das Panoramafoto fest positionieren. Können Sie die Kamera so schwenken, dass sich der Blickwinkel nicht verändert? Mit einem normalen Stativ verschiebt sich die Drehachse in der Regel. Mithilfe eines panoramageeigneten Stativkopfes kann sich die Kamera um den optimalen Drehpunkt bewegen.
Panoramafotografie ohne Stativ
Sie haben ein ruhiges Händchen? Dann probieren Sie die Panoramafotografie ohne Stativ aus. Das Einhalten der gleichbleibenden Perspektive kann allerdings recht herausfordernd sein. Befolgen Sie am besten diese Tipps:
- Blicken Sie durch den Sucher anstatt auf das LCD-Display.
- Schwenken Sie nach links und rechts und achten Sie darauf, dass Sie die Kamera stets parallel zum Horizont ausrichten.
- Halten Sie die Ellbogen dicht am Körper und drehen Sie nur den oberen Teil des Körpers.
- Beim Drücken des Auslösers dürfen Sie nicht wackeln.
Elemente einer professionellen Panorama-Ausrüstung
Sie möchten sich intensiver der Panoramafotografie widmen oder haben einen professionellen Anspruch? Dann lohnt sich die Investition in eine hochwertige Panoramafoto-Ausrüstung:
Kugelkopf
Mit einem technisch ausgereiften Panoramakopf bewegen Sie die Kamera um den Mittelpunkt des Objektivs. So entstehen perfekte ein- oder mehrreihige Panoramafotos, die im Anschluss fehlerfrei aneinandergeheftet werden können. Manche Kugelköpfe sind für besonders genaue Ergebnisse mit einer integrierten Wasserwaage ausgestattet.
Software für das Stitching
Diese Software fügt die Panoramaaufnahmen aneinander. So entstehen Bilder wie aus einem Guss.
FAQ – wir haben die Antworten
+ Was sind typische Parallaxenfehler in der Panoramafotografie?
Bei Parallaxenfehlern handelt es sich um Bildfehler, die in der Panoramafotografie durch die unterschiedlichen Perspektiven der verschiedenen Aufnahmen entstehen können, aus denen ein Panoramafoto besteht.
+ Welche Kameraeinstellungen benötige ich für die Panoramafotografie?
Die Einstellungen der Kamera wie die geeignete Brennweite, Belichtung oder der richtige Fokus erfordern etwas Erfahrung. Probieren Sie es aus! Achten Sie allerdings auf Folgendes: Verändern Sie die Einstellungen während der Aufnahme der Bilder für Ihr Panoramafoto nicht. So vermeiden Sie Fehler durch Helligkeits- oder Schärfeunterschiede.