Emotionen
Beim Sport geht es neben dem Wettkampf hauptsächlich um Gefühle! Ob Freude, Frustration, Anstrengung oder Leidenschaft – diese Empfindungen sollten Sie in Ihren Aufnahmen unbedingt einfangen. Lichten Sie den jubelnden Stürmer nach seinem Tor ab oder zeigen Sie die Verzweiflung des Marathonläufers, der knapp den Sieg verpasst hat. Je besser Sie mit der jeweiligen Sportart vertraut sind, desto präziser können Sie bestimmte Emotionen vermuten.
Den richtigen Augenblick einfangen
Leichter gesagt als getan. Beim Fotografieren sportlicher Ereignisse steht meist die Geschwindigkeit im Fokus. Um das entscheidende Tor oder den Absprung des Stabhochspringers dokumentieren zu können, helfen Serienaufnahmen ungemein. Die meisten Kameras heutzutage sind in der Lage, zahlreiche Aufnahmen automatisch durch das einmalige Drücken des Auslösers zu machen. Lesen Sie in der Bedienungsanleitung Ihrer Kamera, ob Serienaufnahmen möglich sind und wo deren Grenze liegt.
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort
Ihre spätere Position und mögliche Motive im Vorfeld zu planen, können bei der Sportfotografie nicht schaden. Damit Sie eindrucksvolle Aufnahmen machen können, ist es wichtig, den Sport zu kennen, den Sie fotografieren möchten. Dadurch wissen Sie genau, welcher Platz die besten Schnappschüsse bringt und ahnen möglicherweise interessante Motive voraus.
Auf welche Herausforderungen sollte ich mich einstellen?
- Eine der größten Schwierigkeiten bei der Sportfotografie besteht darin, dass sich der Fotograf in den meisten Fällen abseits vom eigentlichen Geschehen befindet. Sei es das Spielfeld, die Piste, das Schwimmbecken oder die Rennstrecke – jede Sportart braucht einen klar definierten Raum, in dem sich niemand aufhalten darf, der nicht unbedingt dort hingehört. Deshalb nehmen Teleobjektive eine zentrale Rolle in der Sportfotografie ein. Dank des engen Bildwinkels der Telebrennweiten können Sie Entfernungen optisch reduzieren. So fühlt sich der Betrachter Ihrer Aufnahmen dem Geschehen ganz nah.
- Schlechte Lichtverhältnisse sind ebenfalls keine Seltenheit. Ob in der Sporthalle oder bei einem verregneten Fußballspiel – Sie sollten Ihre Kamera-Einstellungen sehr gut kennen, um auf verschiedene Lichtsituationen flexibel reagieren zu können.
- Bei der Sportfotografie geht es darum, bewegte Motive scharf abzulichten – und darin besteht die hohe Kunst. Damit das Foto am Ende überzeugt, ist jede Menge Übung und Erfahrung notwendig. Gleichzeitig benötigen Sie hochwertiges Equipment, das Sie wie Ihre Westentasche beherrschen!
Sportfotografie: Einstellungen und technische Grundlagen
Auf den ISO-Wert achten
Für die Belichtung spielen drei Komponenten eine wichtige Rolle: Blende, Verschlusszeit und ISO. Wenn Sie im halbmanuellen Modus fotografieren, liegt die Einstellung der ISO in Ihrer Verantwortung. Dabei sind vor allem Ort, Zeit und Umgebung entscheidend. Am einem hellen, sonnigen Tag genügt ein niedriger ISO-Wert von 400. Schließlich ist jede Menge natürliches Licht vorhanden, das die Kamera nutzen kann. An dunkleren, bewölkten Tagen müssen Sie den ISO-Wert auf 800 bis 1200 erhöhen, um scharfe Aufnahmen machen zu können.
Mitschwenken
Die Technik des „Schwenkens“ sorgt bei bewegten Objekten für ausdrucksstarke Bilder. An dieser Stelle werden längere Verschlusszeiten wie 1/30 Sekunden verwendet. Damit Ihre Kamera mit den schnellen Bewegungen des Motivs Schritt halten kann, müssen Sie den Sucher so einstellen, dass er sich während der gesamten Aufnahme auf das gewünschte Motiv konzentriert. Zudem sollten mehrere Bilder pro Sekunde in einer Serie aufgenommen werden. Durch das Mitschwenken wirkt das Motiv eingefroren und der Hintergrund verzerrt. So überzeugen Ihre Bilder mit Dynamik und Spannung.
Sportfotografie – welche Kamera und Objektive?
Kamera-Empfehlungen für Sportaufnahmen
Für herausragende Sportaufnahmen brauchen Sie eine digitale Spiegelreflexkamera oder eine Kamera, an der Sie die Verschlusszeiten individuell einstellen können. Zudem sollte sich der Autofokus der Kamera möglichst schnell nachfokussieren lassen. Sportler bewegen sich schließlich meist recht schnell.
Für Sportfotografien empfehlen wir die Canon-EOS-7D-Mark-II, die Sony-Alpha-7R-III oder die Nikon D5.
Welches Objektiv für die Sportfotografie?
Objektive mit einer Brennweite von mindestens 200mm sind ein Muss – mehr sind sogar noch besser. So können Sie nah an den Sportler und das Geschehen herankommen und das gewünschte Motiv von seiner Umgebung isolieren. Für ein sogenanntes Close-up des konzentrierten Gesichts eines Sportlers bieten sich 500mm-Objektive an. Außerdem eignen sich Weitwinkelobjektive oder Festbrennweiten für die Sportfotografie.
Um die Bewegung eines Sportlers einzufrieren, sind kurze Verschlusszeiten die Lösung. Als Richtwert gilt an dieser Stelle 1/500 Sekunde. Noch kürzere Verschlusszeiten wie 1/2500 Sekunden benötigen Sie beispielsweise, wenn Sie die Wassertropfen bei einem Wettkampf im kühlen Nass festhalten möchten.
Die Speicherkarte sollte schnell genug sein. Sonst besteht die Gefahr, dass Ihre Kamera zwar die Möglichkeit für Serienaufnahmen unterstützt, die Speicherkarte aber zu langsam beim Abspeichern ist. So würde die Serie bereits nach wenigen Aufnahmen unterbrochen werden. Orientieren Sie sich an 80 MB/s beim Speicherkartenkauf.
Hände weg vom Vollautomatik-Modus! Vor allem Anfänger wechseln gern in die Betriebsmodi „Sport“ oder „Action“ – doch diese funktionieren nur gelegentlich gut. Probieren Sie lieber den halbmanuellen Modus aus, um die nächste Stufe bei Sportaufnahmen zu erreichen.
Nicht nur die Motive vor der Kamera bewegen sich – auch Sie müssen stets in Aktion bleiben. Wenn es zur Sportart passt, fotografieren Sie hin und wieder auf den Knien. Da Ihre Position niedriger als das Motiv ist, erhält das Bild eine tolle Dramatik und Tiefe. Außerdem wird Ihre Aufnahme nicht durch andere Athleten oder sonstige Faktoren gestört.
Fotografieren Sie mit der Sonne im Rücken. So ist Ihr Motiv optimal belichtet, was vor allem bei kurzen Verschlusszeiten ein entscheidendes Kriterium für gute Bilder darstellt.
Haben Sie keine Angst, ab und zu etwas Neues auszuprobieren. Ganz gleich, ob Sie ein anderes Objektiv oder einen anderen Filter bei der Sportfotografie verwenden – durch veränderte Ausgangsbedingungen entstehen einzigartige Bilder, die frischen Wind in Ihre Aufnahmen bringen. Durch ausgefallene Ideen heben Sie sich von der Masse an Sportfotografen ab.