Fotostudio mit Tageslicht ausleuchten – funktioniert das?
Tageslichtfotostudios liegen voll im Trend. Vor allem in alten Industriegebäuden und stillgelegten Produktionshallen locken großzügig gestaltete Räume sowohl Hobbyfotografen als auch Profis, um den Charme der Vergangenheit für die moderne Produkt- oder Portraitfotografie sowie für kunstvolle Aktaufnahmen zu nutzen. Riesige Panoramafenster bieten zudem eine grandiose Aussicht und liefern so einen attraktiven Hintergrund. Doch sind hochwertige Bilder in einem von Tageslicht beeinflusstem Raum überhaupt möglich? Tatsächlich ist das durch große Fensterflächen, Oberlichter oder ein komplettes Glasdach einfallende Licht für das Fotografieren gut geeignet.
Da die jeweilige Ausbeute an Helligkeit jedoch abhängig von Faktoren wie Tageszeit, Witterung und Jahreszeit ist, sollten in einem Tageslichtstudio zusätzlich weitere Möglichkeiten für eine gezielte Lichtsteuerung vorhanden sein.Neben dunklen Vorhängen zur Eliminierung möglicher Blendeffekte, können hierbei auch dünne Rollos eingesetzt werden, um eine diffuse Lichtstreuung zu erreichen. Um bei weniger optimalen Lichtverhältnissen ausreichend Helligkeit zur Verfügung zu haben, ist der ergänzende Einsatz künstlicher Lichtquellen zudem stets empfehlenswert.
Fotostudio-Beleuchtung: Künstliche Lichtquellen als Basisbeleuchtung
Um komplett unabhängig von der wechselhaften Helligkeit des Tageslichts agieren zu können, sind viele Fotostudios komplett abgedunkelt. Hier bedarf es einer ausgeklügelten Kombination verschiedener Kunstlichtquellen, mit denen Sie Ihr Motiv bestmöglich in Szene setzen. Für eine ausreichende Grundbeleuchtung kommen Dauerlichtlampen zum Einsatz, die den gesamten Raum mit gleichmäßiger Helligkeit ausfüllen. Während sich die Flächenleuchten mit einem eher kalten Licht perfekt für die Produktfotografie eignen, stößt die Technik an Ihre Grenzen, wenn ein natürlich wirkender Bildeindruck gefragt ist. In dem Fall erzielen Sie mit speziellen Tageslichtlampen, die der Szenerie Authentizität verleihen, hervorragende Ergebnisse.
Als relativ neue Entwicklung in der modernen Fotografie und perfekte Ergänzung zu traditionellen Studioleuchten gelten LED-Fotoleuchten. Sie zeichnen sich durch eine zuverlässige Langlebigkeit und einen erfreulich niedrigen Energieverbrauch aus. Da der Strom hierfür auch mit Akkus bereitgesellt werden kann, erweist sich die Form der Beleuchtung als äußerst flexibel. Außerdem strahlen moderne LED-Studiolampen trotz hoher Lichtausbeute nur sehr wenig Wärme ab. Für ambitionierte Videoclipdreher stehen zudem LED-Videoleuchten zur Verfügung.
Entfesseltes Blitzlichtgewitter für exzellente Bilder
Neben einer grundlegenden Flächenausleuchtung, gehören auch professionelle Studioblitze zum Basisequipment eines jeden Fotostudios dazu. Betrieben mit Netzspannung, verfügen sie über eine besonders hohe Lichtleistung und geben kurzzeitig ein Vielfaches an Helligkeit ab. Für eine optimale Fokussierung des Lichtbogens sind viele Studioblitzgeräte mit einem gesonderten Pilotlicht versehen, das eine leistungsreduzierte Vorschau ermöglicht. Durch entfesseltes – sprich: räumlich von der Kamera getrenntes – Blitzen lassen sich Motive unterschiedlichster Art gezielt in Szene setzen.
Moderne Systemkameras sind heute in der Lage, mehrere Blitzgeräte gleichzeitig zu betreiben und in die automatisierte Lichtmessung mit einzubeziehen. Besonders bedeutsam ist ein hochwertiger Blitz für die Portraitfotografie. Während es Objekten wohl kaum etwas ausmacht, wenn sie einer dauerhaften Lichtquelle ausgesetzt sind, sieht das bei einem Fotomodell schon anders aus. Kleine leistungsstarke Studioblitzgeräte können zudem als effektvolles Hintergrundlicht zum Einsatz kommen.
Mit Lichtformern unterschiedliche Lichtsetups kreieren
Für die Ausstattung eines professionellen Fotostudios sind Lichtformer und Vorsätze für Blitze und Leuchten essenziell. Mit diesen Hilfsmitteln lässt sich die Charakteristik des Lichts gezielt verändern. So kann beispielsweise mit einem auf dem Studioblitz montierten Lichtformer die Streuung des Lichts gebündelt und auf einzelne Objekte fokussiert werden. Auch die Farbtemperatur und die „Härte“ des Lichts können Sie mit diesen Ergänzungsprodukten wirkungsvoll verändern.
Die Auswahl an Lichtformern gestaltet sich äußerst vielfältig. Am bekanntesten sind wohl die klassischen Studioschirme, die in Verbindung mit Blitzen und Tageslichtleuchten eingesetzt werden, um die Lichtfarbe zu beeinflussen. Die Lichtquelle „wirft“ die Helligkeit in den Schirm hinein, wo sie eher diffus und weich wieder austritt und das jeweilige Motiv kontrastreicher erscheinen lässt. Sogenannte Softboxen funktionieren ähnlich wie Schirme. Mit Ihrer meist runden Form vergrößern sie den Winkel des Lichts und sorgen dafür, dass es möglichst natürlich wirkt. Mit speziellen Filtern, Diffusorkugeln, Waben und vielen weiteren Lichtformern lassen sich weitere interessante Effekte erzielen. Probieren Sie’s aus!