Wie Sie das Beste aus Ihren Landschaftsfotografien herausholen und schlussendlich mit einzigartigen Aufnahmen belohnt werden, verraten wir Ihnen im Folgenden!
Was zeichnet die Landschaftsfotografie aus?
Die Landschaftsfotografie zieht sowohl Einsteiger als auch Profis in ihren Bann. Vor allem ihre Vielseitigkeit schätzen Fotografiebegeisterte.
Gelungene Landschaftsaufnahmen sind:
- ästhetisch,
- eindrucksvoll,
- emotional,
- stimmungsvoll,
- lebhaft,
- detailreich und
- ein Stück weit persönlich.
Landschaftsfotografie für Einsteiger: 15 einfache Tipps
Sie haben sich bisher nicht an Landschaftsaufnahmen herangetraut oder vielleicht doch und waren mit den entstandenen Bildern nicht zufrieden? Keine Sorge! Unsere Tipps zeigen, worauf es bei dieser Disziplin ankommt.
Tipp 1: die richtige Kamera
Für einmalige Landschaftsfotos brauchen Sie weder das teuerste noch das allerneueste Modell! Mit einer Kamera, die über manuelle Einstellmöglichkeiten verfügt, sind Sie bestens ausgestattet. Außerdem sollten Sie das Objektiv wechseln können, um flexibel zu bleiben.
Tipp 2: Objektive für tolle Landschaftsbilder
Genauso wichtig wie die Kamera selbst sind die Objektive. Für die Landschaftsfotografie lohnt es sich, auf ein Weitwinkelobjektiv zurückzugreifen. Je nach Brennweite können Sie damit mehr von der Umgebung einfangen. Mit einem Teleobjektiv holen Sie Motive, die weiter weg sind, näher heran. Viele Fotografen vertrauen außerdem auf ein Standard-Zoom! Einsteiger in die Landschaftsfotografie können erst einmal mit dem Kit-Objektiv üben, das oft mit der Kamera zusammen gekauft wird.
Tipp 3: Filter können mehr, als man denkt
Viele Fotografen setzen bei der Landschaftsfotografie optische Filter ein, um ihren Bildern das gewisse Etwas zu verleihen. Je nach gewähltem Exemplar können Sie damit coole Effekte erzeugen, die Lichtstärke verändern oder Farben korrigieren.
Hinweis: Mit Graufiltern können beispielsweise die Belichtungszeiten verlängert werden. So werden auch tagsüber längere Belichtungszeiten möglich, um beeindruckende Effekte zu erzeugen. Und das trotz großer einfallender Lichtmengen, ohne dabei das Motiv überzubelichten. Am besten hat man immer drei verschiede Stärken dabei - einfach ausprobieren!
Tipp 4: auf das Wesentliche konzentrieren
Da Sie beim Fotografieren von Landschaften zu Fuß unterwegs sind, sollten Sie nur das Wichtigste mitnehmen. Andernfalls haben Sie ganz schön zu schleppen! Neben der Kamera und ein bis zwei Objektiven lohnt es sich, außerdem diese Dinge in den Fotorucksack zu packen: leichtes Stativ, Fernauslöser, Back-up-Speicherkarten und -Akkus. Zudem sollten Sie Wechselsachen dabeihaben, gerade bei unbeständigen Witterungsverhältnissen.
Tipp 5: manuell statt automatisch
Eindrucksvolle Bilder entstehen erst, wenn Sie Ihre Kamera bedienen können! Denn wie schon Ansel Adams einst sagte: “You don’t take the photograph, you make it.” Das bedeutet: Nicht die Kamera macht das Foto – der Fotograf hinter ihr ist dafür verantwortlich, dass es gelingt. Und deshalb sollten Sie, sobald Sie die wichtigsten Parameter wie Blende, ISO und Belichtungszeit beherrschen, im manuellen Modus fotografieren.
Tipp 6: mit Langzeitbelichtungen spielen
Landschaftsfotografie-Tipp Nummer 6: Mit Langzeitbelichtungen können Sie schöne Effekte erzielen! Halten Sie z. B. die Bewegungen der Wolken fest oder lassen Sie einen Fluss ganz glatt und weich erscheinen. Wer schon mehr Erfahrung beim Fotografieren gesammelt hat, kann sich auch an den Sternenhimmel oder die Milchstraße wagen. Essenziell dafür: vollkommene Dunkelheit. Die nächste Stadt sollte also mehrere Kilometer entfernt liegen. Spielen Sie mit der Verschlusszeit Ihrer Kamera!
Tipp 7: Mit der Location steht und fällt ein Bild
Die Location ist bei der Landschaftsfotografie sehr wichtig. Doch was zeichnet ein interessantes Fleckchen Erde aus? Achten Sie bei der Motivwahl auf gerade Linien, spannende Kontraste, mögliche Spiegelungen und außergewöhnliche Farben. Unser Tipp: Lassen Sie sich bei der Suche nach einem Spot Zeit – am besten recherchieren Sie bereits vorher im Internet. Das bietet sich vor allem an, wenn Sie eine Fotoreise planen.
Tipp 8: immer wieder neue Perspektiven ausprobieren
Wechseln Sie beim Fotografieren immer wieder Ihren Standort. So können Sie ein Motiv aus verschiedenen Blickwinkeln ablichten. Dadurch ergeben sich oft tolle Aufnahmen, mit denen Sie nie gerechnet haben. Durch unterschiedliche Sichtweisen können Sie Ihren Landschaftsfotos mehr Tiefe, mehr Charakter verleihen. Ob Draufsicht, Vogel- oder Froschperspektive – probieren Sie es aus!
Tipp 9: Kontraste einfangen
Ein Bild, das uns in seinen Bann zieht und begeistert, zeichnet sich meist durch Kontraste aus. Ganz gleich, ob Farben, Formen oder Strukturen, Gegensätze heben Ihre Landschaftsaufnahmen auf ein neues Level. Durch einen Hell-Dunkel-Kontrast oder verschiedene Formen hauchen Sie Ihrem Foto mehr Leben ein.
Tipp 10: Morgenstund hat Gold im Mund
Raus aus den Federn! Die mit Abstand schönsten Landschaftsfotos entstehen bei Sonnenaufgang. Die sogenannte goldene Stunde taucht die Welt in warmes, weiches Licht. Da die Sonne zu dieser Zeit besonders lange Schatten wirft, strahlen Ihre Bilder etwas Mystisches aus. Wer morgens lieber ausschläft, erhält kurz nach Sonnenuntergang eine weitere Chance auf tolle Aufnahmen. Zur blauen Stunde profitieren Sie von magischen Lichtverhältnissen.
Hinweis: Merken Sie sich als Faustregel: zwischen 12 und 15 Uhr hat der Fotograf frei. Hier steht die Mittagssonne am höchsten und die Lichtverhältnisse sind am unspannendsten.
Tipp 11: verschiedene Witterungen und ihre Vorteile
Viele glauben, dass man für ein Outdoor-Shooting Kaiserwetter braucht, das stimmt allerdings nicht. Ganz im Gegenteil! Wolken, Nebel oder ein sich auftürmendes Gewitter lassen das Fotografenherz höherschlagen. Denn oft sind es die vermeintlich schlechten Witterungen, die für besonders stimmungsvolle und einmalige Landschaftsaufnahmen sorgen. Achten Sie bei Regen und/oder Gewitter auf Ihr Equipment und vor allem Ihre Sicherheit.
Tipp 12: der Kreativität freien Lauf lassen
Sie gehen oft viel zu verkopft ans Fotografieren heran? Schütteln Sie alle Bedenken ab und vertrauen Sie auf Ihr fotografisches Gespür. Bei der Landschaftsfotografie geht es darum, Spaß zu haben, Neues auszuprobieren und die Schönheit der Natur einzufangen. Da bekanntlich noch kein Meister vom Himmel gefallen ist, heißt es auch hier: üben, üben, üben.
Tipp 13: Spiegelungen im Wasser nutzen
Spieglein, Spieglein … Hier ist nicht das Märchen der Gebrüder Grimm gemeint, sondern die Spiegelung im Wasser. Sind Sie beispielsweise in den Bergen unterwegs, halten Sie Ausschau nach einem See! Vielleicht haben Sie Glück und das mit Schnee bedeckte Bergmassiv spiegelt sich auf der Wasseroberfläche. Dadurch erhalten Ihre Bilder einen tollen Effekt.
Tipp 14: Goldener Schnitt und Drittel-Regel
Die Landschaftsfotografie basiert nicht auf Regeln, aber die eine oder andere kann bei der Bildkomposition sehr behilflich sein. Sehr beliebt: der Goldene Schnitt und die Drittel-Regel. Dabei teilen Sie das Bild in 9 gleich große Rechtecke – viele Kameras zeigen entsprechende Raster auch an. Das Hauptmotiv oder Elemente, die Sie besonders betonen möchten, platzieren Sie anschließend auf einer der Linien. So können Sie den Blick des Betrachters gezielt lenken.
Tipp 15: Das RAW-Format ist Ihr bester Freund
Unser letzter Landschaftsfotografie-Tipp für heute: Aktivieren Sie unbedingt das RAW-Format (Rohdatenformat) in den Kameraeinstellungen! Im Gegensatz zum komprimierten JPG-Format speichert es wesentlich mehr Bildinformationen. Und das kommt Ihnen bei der nachträglichen Bildbearbeitung, z. B. mit Adobe Lightroom, zugute. So können Sie Ihre Fotos nach Lust und Laune anpassen, ohne Qualitätsverluste befürchten zu müssen.
Ausrüstung für die Landschaftsfotografie als Einsteiger
Als Anfänger brauchen Sie für die Landschaftsfotografie im Grunde nicht viel. Neben der offensichtlichen Ausstattung - der Kamera sowie gegebenenfalls einem Teleobjektiv - sollten Sie vor allem auf ein Stativ setzen, um gestochen scharfe Bilder aus verschiedenen Perspektiven sowie langzeitbelichtete Motive aufnehmen zu können. Achten Sie hier beim Kauf darauf, dass Sie ein Stativ mit Kugelkopf verwenden. Für die Langzeitbelichtung bieten sich zudem wie oben beschrieben Graufilter an, mit denen auch am Tag spektakuläre Fotos erzeugt werden.
Hinweis: Oft vernachlässigt, aber wichtig zum sicheren Transport der Fotografieausrüstung: ein guter Fotorucksack. Hier sind spezielle auf Fotografen ausgerichtete Rücksäcke einem herkömmlichen Modell gegenüber zu bevorzugen. Diese haben spezielle Fächer für die Kamera und sind zudem gut gepolstert. Da sich die spektakulären Motive der Landschaftsfotografie oft erst über eine Wanderung verdient werden müssen, ist der Schutz der Ausrüstung nicht zu vernachlässigen.