Eine hochwertige Kamera samt Objektiv bildet die Grundlage für schöne Aufnahmen. Doch um das Beste aus einem Bild herauszuholen, wird weiteres Equipment benötigt. Wer beispielsweise mit Blitz fotografieren möchte, kommt nicht umhin, in einen oder mehrere Lichtformer zu investieren. Durch Lichtformer ist ein Fotograf in der Lage, den Charakter eines Fotos maßgeblich zu beeinflussen. Wie der Name bereits andeutet, formen oder reflektieren sie Licht.
Da die Auswahl an Lichtformern sehr groß ist, herrscht oft Verwirrung, welches Exemplar das Richtige ist. Keine Sorge – wir bringen Licht ins Dunkel. In diesem Ratgeber stellen wir die beliebtesten Modelle und deren Wirkungsweisen vor, zeigen Unterschiede auf und vergleichen einzelne Lichtformer miteinander. Lesen Sie weiter und werden Sie zum Lichtformer-Experten!
8 Lichtformer und ihre Wirkung
1. ReflektorReflektoren sind trichterförmige Hohlkörper und verfügen im Vergleich zu Softboxen über eine kleinere Austrittsöffnung. Der Lichtformer ist hauptsächlich dafür da, das Licht zu bündeln und gezielt auf das Motiv auszurichten.
2. SoftboxSoftboxen gehören zur Grundausstattung eines jeden Fotostudios. Allgemein betrachtet ist der Lichtformer dafür zuständig, die Winkelgröße einer Lichtquelle zu maximieren. Die Innenseite der Softbox ist in den meisten Fällen mit einer silbernen Folie ausstaffiert, um eine maximale Lichtausbeute sicherzustellen. Eine Softbox eignet sich besonders für Aufnahmen, die weich ausgeleuchtet werden sollen. Die Octabox ist eine beliebte Variation der herkömmlichen Softbox. Anstatt vier Ecken verfügt die Octabox über acht.
3. Beauty DishDie wörtlich übersetzte „Schönheitsschüssel“ ist vor allem bei Porträtfotografen sehr beliebt. Grund dafür ist ihre besondere Lichtverteilung. Der Beauty Dish liefert nicht nur ein intensives Spotlight, sondern sorgt auch für eine weiche Ausleuchtung des Bildrands. So entstehen spannende Lichtkontraste und der Aufnahme wird mehr Tiefe verliehen. Mithilfe des Lichtformers wird dem Porträtierten ein runder Reflex ins Auge gezaubert, der vor allem bei Mode- und Beautybildern eine große Rolle spielt. Die beschriebenen Effekte verdankt der Beauty Dish seinem parabolförmigen Aufbau.
4. ReflexschirmReflexschirme sind mit einer reflektierenden weißen, goldenen oder silbernen Innenfläche ausgestattet. Die große Schirmöffnung zeigt auf das Modell, wodurch das reflektierte Licht direkt auf das Objekt oder den Porträtierten gelenkt wird. Je nach innerer Beschichtung erzeugt der Reflexschirm gestreutes warmes oder gestreutes kaltes Licht.
Bei diesem Lichtformer geht es um die Erhöhung der Winkelgröße. Die Maße des Schirms bestimmt, wie groß die aufgehellte Fläche schlussendlich wird.
5. DurchlichtschirmBesonders weiches Licht erhalten Sie mithilfe eines Durchlichtschirms. Hierbei wird Licht nicht reflektiert, sondern gleichmäßig gestreut. Die dabei entstehende Lichtwirkung ist der einer Softbox sehr ähnlich.
6. DiffusorkugelMit einem Diffusor gelingt Ihnen eine sehr gleichmäßige und sanfte Ausleuchtung. Außerdem reduziert der Lichtformer extreme Hell-Dunkel-Kontraste. Da er für ein weiches Rundumlicht sorgt, können Sie sowohl Räume als auch Porträts hervorragend ausleuchten. In den meisten Fällen wird eine Diffusorkugel als Hauptlicht verwendet und durch beispielsweise kleine Softboxen ergänzt. Der Lichtformer sollte nur in hell gestrichenen Räumen eingesetzt werden – andernfalls verliert sich die Reflexionswirkung des Lichts.
7. WabeneinsatzWabenvorsätze werden stets in Kombination mit anderen Lichtformern wie der Softbox oder dem Beauty Dish verwendet. Die Gitterform der Wabe verhindert die Streuung des Lichts. Somit fällt das Licht gezielter auf das Motiv, was eine bessere und detailreichere Ausleuchtung ermöglicht.
Faustregel: Je enger und tiefer das Wabenmuster, desto stärker die Wirkung. 8. Abschirmklappen8. Abschirmklappen
Abschirmklappen, auch Scheunentore genannt, setzen ein markantes, aber gut lenkbares Licht. Der Lichtformer kommt besonders bei Filmaufnahmen zum Einsatz, wenn ein einzelner Schauspieler im Rampenlicht steht. Doch auch bei Porträts mit dramatischer Wirkung sind Abschirmklappen gefragt.
Die beweglichen Klappen minimieren die Lichtstreuung. Somit wird das Licht stärker auf das Motiv ausgerichtet. Da sich alle vier Klappen einzeln bewegen lassen, sind Sie bei der Ausrichtung recht flexibel.
Lichtformer im Vergleich: Welche Unterschiede gibt es?
Lichtformer in der Fotografie unterscheiden sich in zweierlei Hinsicht: in der Winkelgröße der Lichtquelle (bei gleicher Entfernung) und in der Abstrahlcharakteristik. Doch was bedeutet das?
1. Winkelgröße Die Winkelgröße hat großen Einfluss auf:- die Plastizität der Aufnahme, (Je winkelkleiner die Lichtquelle, desto flacher erscheint das Bild.)
- die Strukturwiedergabe, (Winkelkleine Lichtquellen rufen eine präzisere Strukturwiedergabe hervor.)
- die Glanzlichter und (Während winkelkleine Lichtquellen schärfer umrissene Glanzlichter erzeugen, wirkt die Belichtung mit winkelgroßen Lichtquellen homogener und gleichmäßiger.)
- die Farbsättigung (Je kleiner der Lichtwinkel, desto höher die Farbsättigung.)
Jeder Lichtformer zeichnet sich durch eine ganz spezielle Art und Weise aus, in der die Lichtstrahlen auf das Motiv gerichtet werden. Im Gegensatz zur Winkelgröße zeigt sich die Abstrahlcharakteristik weniger in der Ausleuchtung des Motivs, sondern eher in den Randbereichen der Aufnahme.
Sie beeinflusst zudem die Ausdehnung des Lichts, die Bündelung sowie den Grad, in dem das Streulicht auf das Motiv beziehungsweise den Hintergrund trifft. Je nachdem, welchen Effekt Sie erzielen möchten, gibt es verschiedene Lichtformer, die dafür infrage kommen. Probieren Sie sich beim Einsatz der Lichtformer aus – es gibt unendlich viele Setups!
Welcher LIchtformer soll es sein?
Beauty Dish | Softbox | |
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Beauty Dish vs. Softbox |
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Softbox | Reflexschirm | |
Softbox oder Schirm? |
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Octabox | Softbox | |
Octabox vs. Softbox |
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Tipps und Tricks für grandiose Selbstporträts
Viel hilft in diesem Fall wirklich viel! Das Gute bei Selbstporträts ist, dass Sie niemanden bitten müssen, 500-mal auf den Auslöser zu drücken. Fotografieren Sie bei einem Durchlauf gleich mehrere Bilder und nehmen Sie immer eine andere Pose ein. Am Ende stellen Sie fest, dass der Fokus nicht stimmt oder die Haltung im Gesamtbild merkwürdig aussieht. Das wäre sehr ärgerlich! Deshalb: Machen Sie lieber mehr Aufnahmen als zu wenig. Überlegen Sie vorher, wie Sie sich in Szene setzen möchten. Die Einstellungsgröße spielt bei einem Selbstporträtfoto ebenfalls eine große Rolle. Es gibt folgende Perspektiven:- Nah: Ein Körperteil steht im Fokus wie beispielsweise das Auge oder die Hände.
- Porträt: Es wird nur das Gesicht präsentiert.
- Halbporträt: Die Aufnahme zeigt das Gesicht und den Oberkörper bis zur Taille oder Hüfte.
- Western: Der Porträtierte ist vom Kopf bis kurz über die Knie zu sehen.
- Halbtotale: Der Mensch wird von Kopf bis Fuß dargestellt und nimmt einen Großteil des Bildes ein.
- Supertotale: Das Foto präsentiert einen Menschen, aber es sind weite Teile der Umgebung im Bild.